Sonntag, 13. August 2006

Eine Art Sisyphusarbeit

dem etwa entspricht mein Job bei Blum. Maschinen, die endlos Kunststoffteile ausspucken, die ich in Kisten einräumen und anschließend auf Paletten stapeln muss.
Es ist etwas langweilig, aber nicht, dass es nicht anstrengend wäre. Es ist nur, dass mir sehr bald einfach die Gedanken ausgehen und ich die restliche Zeit damit beschäftigt bin zwanghaft etwas zu finden womit ich mich gedanklich 8h beschäftigen kann - weil denken muss man nicht gerade viel dabei. So warte ich einfach mühevoll ab, bis die 8h verstreichen, die mir manchmal wie eine Ewigkeit erscheinen. Am Abend komm ich dann oft voll fertig nach Hause und habe keine Lust mehr auf etwas anderes (wie etwa den Endbericht über meine Famulatur zu schreiben)

Aber es ist wirklich gutes Geld was ich verdiene und ich sollte mich nicht so beschweren. Außerdem ist ja meine Zeit begrenzt bei Blum. Ich denke mir nur, welche Motivation haben jene, die das hauptberuflich machen. Ich hoffe sehr, sie sind zufriedener damit.
Die Arbeitskollegen sind alle übrigens sehr nett.

Was da in Blum abgeht übersteigt sowieso völlig meine Vorstellungskraft. Maschinen die endlos produzieren - 24h am Tag, 7 Tage die Woche. Ich frage mich, wo auf der Welt baut man überhaupt soviele Kästen, wie da an Beschlägen usw. in Blum produziert wird.
Vorgestern hatten wir eine kurze, recht interessante Führung durch unseren Werk mit dem Schichtführer. Die ganzen Zahlen konnte ich kaum erfassen. Extrem wie präzise alles sein muss. Die ganzen Teile werden genauestens kontrolliert, bis auf 1/1000 mm genau (zum Teil mit wahnsinns teuren optischen Geräten) - das ist auch das einzig Minimalistische bei Blum, sonst entspricht dort alles der Superlative. Blum expandiert fast unaufhörlich und exportiert die Teiler in die ganze Welt. Ein Jahresumsatz von fast einer Millarde € und dennoch nicht abgehobene Chefs - quasi wie 0815 Vorarlberger die Blums (so etwa meint es zumindest unser Schichführer) nur mit fettem Konto halt :-). Ein Wahnsinn wie viel Arbeitsplätze Blum in Vorarlberg schafft - angefangen von den Arbeitern in der Produktion bis zu den Kafeelieferanten und Bäckern. Hoffentlich kommen auch die nächsten Generationen mal nicht auf die Idee, die Produktion beispielsweise in den Osten zu verlagern, wie es so der Trend ist.

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bartenstein - 14. Aug, 11:00

Solche Art von Arbeit habe ich als Ferialjob auch 2 Jahr lang gemacht. Es ist schon sehr hart, den ganzen Tag dieselben Handgriffe machen zu müssen. Ich habe diesen Zustand dann immer als Entfremdung der Arbeit gesehen - natürlich, es bringt Geld für das tägliche Leben, aber die Arbeit selbst erfüllte mich nicht. Es wird Menschen geben, denen diese Art von Arbeit Freude bereitet und das ist wohl gut so.

goncita - 14. Aug, 16:18

hallo dominik

ja klar, die Arbeit erfüllt nicht gerade. aber genau deshalb ist es ja nur ein vorübergehender Ferialjob. offen gestanden mache ich das nur aus finanziellen Gründen. Leider werden in Bereichen, die mich in Vorarlberg wirklich interessieren würden keine Ferialjobs vergeben (Zentrallabor, Umweltinstitut), da bleiben für mich eben nur mehr die Firmen über mit den eintönigen Ferialjobs. und in diesem Bereich ist blum echt super.
glaub eigentlich kaum, dass die leute, die sonst diese jobs machen, es wirklich "aus freude" tun. natürlich ist es bei ihnen was anderes, weil sie viel mehr kompetenzbereiche haben - die machen ja nicht nur die handgriffe, die wir machen. ich denke, dass sie das auch eher aus finanziellen gründen machen. schließlich müssen sie ja auch von etwas leben. leider hat/hatte eben nicht jeder die möglichkeit aus verschiedensten gründen zu studieren oder eine sonstige ausbildung zu machen.
Sagara (Gast) - 18. Aug, 20:31

zufälligerweise habe ich auch 3 von diesen cds, die du da in deiner liste hast...!
ähnlicher musikgeschmack?

lg, sagara

;o))

goncita - 27. Aug, 15:02

hallo sagara!

cool, dass dir die Musik auch gefällt. Ist halt echt gemütlich.
schönen sonntag noch,
lg, gonca

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