Ich bin schon gespannt, ob ich die Famulatur überstehe ohne zum Bluter zu werden. Die anderen Famulanten und ich stechen uns täglich gegenseitig um das Blutabnehmen und Venflons legen zu üben. Aber mittlerweile haben wir das glaube ich sehr gut drauf. Ich habe 5 pieks und keinen einzigen blauen Fleck - das funktioniert ja tadellos :-)

Die Fahrt von Feldkirch nach Dornbirn erweist sich immer mehr als eine Odysee - brauche ca 1,5h und wenn ich im Zug verschlafe und in Schwarzach aussteige sogar 2h.

Nachdem ich beim morgendlichen Gespräch hart gegen das Einschlafen kämpfen musste (wenigstens war ich nicht allein damit - eine Ärztin hatte auch so ihre Mühen, die Augen offen zu halten :-) ist mir dann im OP-Saal jegliche Müdigkeit vergangen. Ich weiß ja nicht, wie viel ich hier sagen darf, schließlich unterliege ich der ärztlichen Schweigepflicht (obwohl ich noch keine bin :-), aber bedenkenlos kann ich glaube ich sagen, dass es sich um eine sehr kritische Patientin handelte. Nach sechs Stunden als ich gegangen bin, war die Operation noch immer nicht beendet. Ich hoffe fest, dass sie sich gut erholen wird.

Heute durfte ich noch nicht assistieren, da ich als nicht steril genug empfunden wurde. Dabei hatte ich glaube ich noch nie in meinem Leben meine Hände so gründlich gewaschen und desinfiziert.
Aber dafür durfte ich der Anästhesitin Dr. Summa helfen und sogar den bed side test machen (absolutes Muss vor Transfusionen!), die sehr freundlich mit mir war und mir alles genau erklärt hat. Vielen Dank!

Übrigens gibt es mich mittlerweile auch ohne Zahnspange. Juhu! Ein herrliches Gefühl. Ich kann auch wieder Salat beim Griechen essen, ohne mich danach vor der Öffentlichkeit verstecken zu müssen.

Heute war der erste Tag meiner ersten Famulatur. Dazu habe ich mir die Allgemeine Chirurgie im Landeskrankenhaus Feldkirch ausgesucht. Bei der all morgendlichen Versammlung der Chirurgen wurde ein kurzer Überblick über den Zustand aller Patienten auf der Station vermittelt. Dabei wurde die Hierarchie unter dem Personal deutlich erkenntlich.
Ich hatte meine Mühen dem "Fachchinesisch" der Ärzte zu folgen - besonders den Abkürzungen (typisch Kliniker!). Habe jedenfalls genug Begriffe gesammelt, die ich nun gleich im Pschyrembel nachschlagen werde.

Nach Erledigung aller Formalitäten ging es dann auf die Station, wo ich schon gleich meinen ersten Kontakt zu Patienten hatte. Der Turnusarzt Bernhard hat mich sogleich in das Alltagsleben auf der Station eingeweiht - er war wirklich sehr hilfsbereit und freundlich.
Ich durfte Blut abnehmen und Anamnesegespräche sowie klinische Untersuchungen führen. Die Patienten waren sehr freundlich und hatten auch Nachsicht mit mir, wenn es beim Blutabnehmen nicht sofort geklappt hat beim ersten Mal. Meine Anamnesen fanden einige sogar sehr amüsant :-)

Im Großen und Ganzen hat mir mein erster Tag super gefallen. Es sind alle wirklich sehr nett und hilfsbereit auf der Station. Ein besonderer Dank gilt den Turnusärzten Bernhard und Joachim, die geduldig meine Fragen beantwortet haben. Vielen Dank auch an Lisi aus Graz - ohne ihre Hilfe hätte ich mich wohl kaum zurecht gefunden in diesem "Labyrinth".

Italien - nun wissen wir also wer Fußballweltmeister 2006 geworden ist. Sind wir aber auch so top informiert was sich in den vergangenen Monaten politisch so bewegt hat?

Dieses Fußballfieber ist wohl kaum an jemandem so ohne weiteres vorbeigegangen – selbst Uninteressierten wie mir blieb das Wesentliche nicht erspart. Ich bin froh, dass man nun endlich den Fernseher wieder einschalten kann ohne das grüne Feld erblicken oder die Visage Prohaskas sehen zu müssen.
Auch die PolitikerInnen mögen die Fußballlandschaft ausgenützt haben um ohne reges Interesse der Öffentlichkeit neue Gesetze zu beschließen. Wird sich wohl bald herausstellen welche wesentlichen Details uns da so entgangen sind, wenn die Medien nun auch wieder über etwas anderes als Fußball berichten.

Ich dachte es wird nun Zeit, dass ich mir auch so eine tolle Seite zulege. Es freut mich nämlich schon wiedereinmal etwas zu schreiben - eine nette Abwechslung zu den Kreuzeltests, die ich von der Uni kenne.

Bin noch fest am werkeln und ausprobieren und ich hoffe, dass ich da bald etwas auf die Beine krieg.