Donnerstag, 3. August 2006

Exkursion ins Zentrallabor

Auf meinen Wunsch hin arrangierte Dr. Haid für uns heute eine Führung im Zentrallabor. Oberarzt Dr. Haid ist übrigens ein super Arzt, der wirklich um seine Patienten bemüht ist und auch um uns Famulanten.

Die Führung war sehr interessant und man hat sich recht viel Zeit für uns genommen. Wir haben erfahren, dass das Medizinische Zentrallabor eine eigenständige Institution ist, dessen größter "Kunde" das Landeskrankenhaus Feldkirch ist.

Dann sind wir sozusagen auf die Spuren der Blutproben gegangen, die wir oben auf der Station den Patienten abnehmen und die mittels eines "pipeline-systems" ins Zentrallabor gelangen. Die Proben, die alle mit einem barcode versehen sind, durchlaufen eine Menge hochautomatisierte Stationen. Es ist wirklich faszinierend zu sehen wie diese Maschinen arbeiten. Ich hätte denen glaub stundenlang zuschauen können: drehen – pipettieren - spülen – drehen… sehr beruhigend :-)
Man braucht nur noch die Reagenzien reinzuschütten und die ganzen fraglichen Parameter werden dann ganz automatisch, auf enzymatischem bzw. photometrischem Wege ausgewertet. Aber bei der Menge, die man heute zu bewältigen hat, wäre das manuell auch gar nicht mehr möglich.

Auf der Blutbank war es dann ebenfalls sehr interessant. Uns wurde wirklich fast alles zum Thema Blutspenden und Erstellung von Blutkonserven erklärt. Es war sehr imposant all die Arbeitschritte im Labor zu sehen: das Filtern, die Trennung vom Plasma und Erys, die Lagerung, Bestrahlung,..
Natürlich wurden wir auch wieder wie immer und überall auf die Wichtigkeit von 100%iger Aufmerksamkeit und Präzision bei Bluttransfusionen hingewiesen. Das ist halt wirklich ein sehr heikles Thema und man würde sich gar nicht denken, wie oft es vorkommt, dass falsche Blutkonserven transfundiert werden.

Dr. Weisser von der Blutbank erzählte uns, dass in Südafrika intensiv an der Technologie „künstliche Sauerstoffträger“ gearbeitet wird. Irgendwie fand ich das ganz komisch – da wurde mir auf einmal klar wie es um die Zukunft der Medizin bestellt ist. Weg von bio hin zur Kunststoff-erys? (solche Herzklappen funktionieren ja auch ganz gut) Weiß auch nicht so recht wie ich mir das alles vorzustellen habe. Interessant wird’s jedenfalls.

Sonntag, 23. Juli 2006

mit dem Rad von Lingenau nach Bezau...

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... darauf bin ich natürlich besonders stolz, wenn man bedenkt, dass ich eigentlich ein wahrer "sport-muffel" bin. Ich bin ins Cafe Natter nach Bezau geradelt um die liebe Teresa, die im Sommer dort arbeitet, zu besuchen. Es war auch eine gelungene Überraschung. Die Konsequenzen spüre ich auch bereits - bin heute etwas bewegungbeschränkt :-)
Ein Fahrrad ist einfach so ein geniales Fortbewegungsmittel im Vergleich zu Auto: umweltfreundlich, billig (minimimale Wartungskosten, keine Versicherung, keine Benzinkosten, keine über-drüber Sachschaden bei Unfällen,...), man hält sich fit usw. Wenn man so überlegt, ist es eigentlich in jeder Hinsicht dem Auto überlegen - naja bis auf das, dass man beim Auto selber kaum Energie verbraucht und schneller unterwegs ist. Aber genau das scheint ja das Problem der meisten zu sein.

Bin jetzt auch schon drei mal mit dem Auto von Dornbirn nach Feldkirch zur Arbeit gefahren und langsam plagt mich das schlechte Gewissen. Angefangen hat es damit, dass ich den Bus verpasst habe und aufs Auto umsteigen musste. Aber dann hat mich einfach die Gemütlichkeit gepackt, dass ich weitere 2x mit dem Auto gefahren bin. Es ist wirklich so ein Luxus: länger schlafen zu können, in einer halben Stunde in Feldkirch zu sein, nicht ewig auf den Bus warten zu müssen, sich nicht mit der Hitze plagen zu müssen,... Ich merke einfach, dass ich viel fitter bin, wenn ich nach Hause komme und nicht so ausgelaugt wie beim Bus und Zug fahren.
Das Problem ist eigentlich, dass ich alleine fahre. Wenn das Auto voll wäre, wäre es ja halb so schlimm.
Naja meine Prinzipien sind glaube ich stärker als mein Drang zur Gemütlichkeit. Die nächsten Tage fahre ich wieder mit den Öfis!

Dienstag, 18. Juli 2006

Auf den Spuren meiner Nahrung

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Zuhause im Bregenzerwald brauche ich mir ja kaum Gedanken zu machen, woher unsere Lebensmittel herkommen. Die Eier holen wir vom Nachbarn, Milch und Joghurt sind "Ländle" Produkte, das Fleisch kommt auf Auftrag ebenfalls aus dem Bregenzerwald.
Aber in Innsbruck ist das eigentlich nicht der Fall. Ich versuche dennoch bewusst, fair gehandelt, bio und regional zu konsumieren. Eine gute Option habe ich da mit den "Ja!Natürlich" Produkten gefunden - glaube ich zumindest. In den Eierschachteln steht zwar immer aus welchem Bauernhof meine Eier herkommen, aber woher sie wirklich kommen und wie es da ausschaut weiß ich oft trotzdem nicht.

Deshalb habe ich mir vor etwa einem Monat überlegt, als ich wiedereinmal nicht lernen wollte, dass ich mich in den Sommerferien auf die Spuren meiner Nahrung begebe. Das tolle Angebot der ÖBB, mit einem Ticket durch ganz Österreich, macht mir mein Vorhaben glaube ich leicht möglich.
Irgendwann in den Ferien werde ich mich also auf eine Österreichrundfahrt machen, wo ich einige der Bauernhöfe ausfindig machen möchte und schauen wie "bio" die Produkte wirklich sind. Interessant wäre aber auch der Vergleich mit den Produktionsstätten für die Firma Hofer, da sie ja vielfach regionale österreichische Produkte anbieten. Wirklich so schlimm, wie wir oft denken?
Vielleicht will mich da sogar meine liebste Christine, die zur Zeit ein Praktikum in Moldawien macht, begleiten. Außerdem würde ich dann noch liebend gerne meine Pauli und Dominik besuchen und einige schöne Tage in Wien verbringen.

Montag, 17. Juli 2006

Dornbirn - mehr als nur shoppen und fortgehen

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In den letzten Tagen habe ich bzw. lerne ich Dornbirn immer mehr von einer anderen Seiten kennen, als ich es sonst gewohnt bin. Ich habe mich hier schön eingelebt in Haselstauden bei meiner Schwester. Feines Abendessen auf der Terasse - natürlich mit Karren Ausblick, gemütliches Zusammensitzen mit Freunden, Radtouren durch den Rohrbacherwald, Baden in der Dornbirner Ache oder dem Enz... es lässt sich wirklich ganz gemütlich leben hier.

In der Klinik bin ich schon viel sicherer und vieles routinisiert sich so langsam. Heute habe ich wieder bei einer OP assistiert. Außerdem weiten sich auch schon meine Kompetenzbereiche: Ich durfte sogar einen Harnkatheter legen ;-)

Sonntag, 16. Juli 2006

Frustrierender Morgen

Heute als ich aufgestanden bin, hat es mich nicht wie üblich gekränkt Zeitungen austragen zu gehen in Sulzberg. Im Gegenteil, ich war erfreut raus zu gehen wegen des schönen Wetters. Aber leider blieb die gute Laune nicht lange.

Angefangen hat es damit, dass ich auf der "Neue" dieses furchtbare Bild von einem kleinen Kind mit zerfetzter Kleidung neben einem niedergebrannten Fahrzeug liegen sah. "15 libanesische Kinder starben in dem Kleinbus" hies es in diesem Artikel.
Im Nahost Konflikt ist kein Ende in Sicht - ganz im Gegenteil der Konflikt entflammt von neuem. Und wiedereinmal ist es die Zivilbevölkerung (Kinder!), die daran glauben muss.
Diese Tage bangen wir vielleicht um die Menschen im Nahen Osten. Aber ansonsten scheinen wir uns, hier auf dem Insel der Seligen, schon gut an den Dauerkrieg gewöhnt zu haben. Das Fernsehen spielt ihn uns ja täglich ins Wohnzimmer. Wo bleiben die Menschen, Organisationen (UNO), die nach einer friedlichen Lösung dieses Konfliktes suchen?

Dann fand ich es äußerst unfreundlich, dass ich heute beim Zeitungen austragen mindestens 10 Leute gegrüßt habe, doch - erschreckend, aber wahr - kein Mensch hat mich zurückgegrüßt (bis auf 2 deutsche Urlauber). Sie haben mich nur ewig angeschaut wie ein Auto - als ob ich von einem anderen Planeten wäre.
Dabei habe ich wieder daran denken müssen, wie oft ich davor schon mit gebrochenem Deutsch angeredet wurde, wenn ich die Zeitung etwas später gebracht habe als sonst oder sie am falschen Ort zustellte.
Aber ja, Ausnahmen gibt es ja überall...

Samstag, 15. Juli 2006

"Bürgerin erster Klasse"

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Nun ist er endlich da - der österreichische Reisepass. Es sind nun etwa 2,5 Jahre vergangen seit ich die österreichische Staatsbürgerschaft beantragt habe.
Nach langem Procedere (hin und her Tragen von Papieren) und Ausgaben von etwa 1500€ bin ich nun formal also "Bürgerin erster Klasse".
Dieser Pass wird mir nun vieles erleichtern:
  • ich brauche keine zusätzlichen Formalitäten in öffentlichen Angelegenheiten, die für türkische Staatsbürger üblich sind - erspart mir also einiges an Zeit zur Organisation, Kosten, Fahrten zu diversen Behörden,...
  • ich muss mir keine Visa und sonstige Papiere mehr besorgen zum Einreisen in sämtliche Länder (muss also nicht mehr von Polizeibeamten "abgeschleppt" und alleine nach Österreich zurückgeschickt werden, wie es bei einer Klassenfahrt nach Ungarn vorgekommen ist)
  • ich kann viele Vorteile genießen, die sich durch die Europäische Union ergeben (die 4 Freiheiten!) und Auslandssemester machen (Erasmus) ohne das doppelte oder dreifache zahlen zu müssen
  • ich dürfte rein theoretisch ein Haus in Österreich bauen
  • und ganz wichtig, ich darf nun endlich wählen!
Dieser Pass verschafft mir also so einige Vorteile und erspart mir viel Arbeit. Doch ansonsten hat sich für mich nicht viel geändert. Was auf dem Papier steht ist das eine, aber im Herzen bin und bleib ich ein Kosmopolit.

Freitag, 14. Juli 2006

juhu wochenende!

PiepEi - Detlef und ich wünschen ein schönes Wochenende

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Reformreife Visite

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Meiner Ansicht nach ist die Visite, wie sie heute abgehandelt wird vollkommen obsolet, bei der die Würde und Individualität des Patienten zu wenig beachtet werden.
In der Früh spaziert eine Schar vom Krankenhauspersonal, angefangen vom Primar über Oberärzte, Stationsärzte, Schwestern, Turnusärzten und zu guter letzt noch ein paar Famulanten an das Krankenbett und in diesem Milieu soll der Patient seine Beschwerden und Probleme äußern können. Nicht zu vergessen natürlich die anderen Patienten im Zimmer, die bei diesem Gespräch ebenfalls mithören.
Die Visite stellt eine wichtige Form der Kommunikation zwischen Arzt und Patient dar, bei der Diagnostik und Therapie für den Patienten festgelegt werden und sollte daher etwas diskreter abgewickelt werden. Man könnte sich auch ruhig etwas mehr Zeit dafür nehmen.

Donnerstag, 13. Juli 2006

Sommerzeit ist Festivalzeit

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Habe mir heute mal das Programm von Chiemsee Reggae Summer (http://www.chiemsee-reggae.de/) angesehen. Über Burning Spear, Seeed und Lee Scratch Perry würde ich mich eigentlich schon sehr freuen.
Ich stelle mir das eigentlich sehr chillig vor mit ein paar Freunden einige Tage zu campen, baden, viele Leute kennenlernen und ab zu mal zu richtig guter mukke shaken. Jetzt hoffe ich nur noch, dass becci und cocsi, ja vielleicht sogar teresa da nicht arbeiten müssen. Sonst sind sie bestimmt dabei, bin ich mir sicher.

Tipps


Maoz's Falafel from the Netherlands - hat niemand Lust ein Maoz in Innsbruck oder Wien zu franchisen?

meine mukke



Babylon Circus
Dances of Resistance




Thievery Corporation
DJ Kicks


Thievery Corporation
Sounds from the Thievery Hi-Fi


Thievery Corporation
The Richest Man in Babylon


Belle & Sebastian
If You´Re Feeling Sinister


David Marley, Mikey Bennett, Ziggy Marley
Dragonfly


St Germain
Tourist

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Zuletzt aktualisiert: 8. Sep, 15:13

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