Sonntag, 23. März 2008

Down under

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Meine Australien Reise hatte nicht nur Urlaub zum Zweck, sondern auch einen Besuch und eine Famulatur. Meine Cousine wohnt nämlich mit ihrer Familie in Fremantle, Western Australia. Jerome, der Mann meiner Cousine ist Anthropologe und forscht an der Erkrankung Kuru, einer Prionenerkrankung, wie BSE. Diese Erkrankung kommt/kam bei den Fore, einem Ureinwohner-Stamm in Papua Neuguinea vor und ist eng mit kannibalischen Praktiken verbunden. Deshalb wohnten die beiden auch einige Jahre auf Papua Neuguninea. Eigentlich wollte ich sie immer schon mal auf PNG besuchen und etwas Einblick in Jerome’s Forschungsarbeit gewinnen und war daher sehr traurig, als ich erfuhr, dass sie umgezogen sind. Aber Australien ist auch keine schlechte Alternative ;-)
Nachdem mich Jerome für die kurze Dauer meines Aufenthaltes nicht wirklich in seine Projekte integrieren konnte und mein Aufenthalt sich auch für andere Labor-Forschungsarbeiten als zu kurz erwies, beschloss ich selber die Initiative zu ergreifen und organisierte mir dort eine Famulatur.
Die Famulaturen in Western Australia (WA) werden zentral über die University of Western Australia (UWA) organisiert. Was da alles gefordert wird ist zwar mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden, aber wenn man dann mal alles zusammen getragen hat, ist es wirklich tiptop organisiert. Innerhalb einer Woche erfuhr ich schon, dass ich im Royal Perth Hospital, der Uniklinik, eine Stelle bekommen habe und zwar in dem von mir erstgereihten Department, nämlich der Onkologie.

endlich ist es dann soweit...

Nach alldem Stress, den ich hier zu überstehen hatte, habe ich die Reise eigentlich gar nicht so richtig realisiert. Erst wie ich am Flughafen stand und das geschäftige Reise-Treiben um mich beobachtete, kam so langsam die Aufbruchstimmung in mir auf.
Der Flug war wirklich unheimlich lang, aber dafür ließ er nicht viele Wünsche übrig. Im Entertainmentprogramm mit einer Riesenauswahl an Filmen und Musik, wo ich viele meiner CDs wiederfand, habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. Am besten haben mir aber die integrierten downword- und forward-Kameras gefallen, mit denen man die Route verfolgen konnte. Die Fluggesellschaft Emirates kann man also nur empfehlen.

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Das bin ich am Tag des Abflugs...

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das bin ich einige Tage nach Ankunft - es gibt nichts Herrlicheres als mitten im Winter den Sommer zu erleben ;-)

Dann nach neun Stunden Flug ab Dubai kam ich endlich in Perth, der Hauptstadt von WA, an: 35°C – dammn hot! Ich hatte also sogleich die Gelegenheit mich von der Info in meinem Reiseführer zu überzeugen, dass Perth, die sonnigste Landeshauptstadt Australiens sei. Am Flughafen, nach einer peniblen Kontrolle, dass ich auch nichts exotisches nach Australien einfuhr, wurde ich von Jerome abgeholt.
Und dann ging es auch sogleich zu meinem neuen Zuhause nach Fremantle oder Freo, wie sie die Australier nennen. Das kleine nette Städtchen Fremantle, ist die Hafenstadt vom Perth. Sie liegt also direkt am indischen Ozean an der Mündung vom Swan River und ist ungefähr eine halbe Stunde vom Perth entfernt, die etwas weiter im Landesinneren liegt.

Es war sehr schön meine Cousine Deniz wiederzusehen und vorallem meinen kleinen Großcousin George. Ich hatte ihn ja zuletzt in Istanbul gesehen, wie er noch ein Jahr alt war. Wir haben uns aber gleich bestens verstanden. Er ist wirklich ein kleiner Sonnenschein und wie es sich gehört für einen 5-jährigen Jungen, ein wahrer Energiebündel!

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Little George chasing the seagulls

Meinen ersten Abend ließen meine Cousine, Jerome und ich bei einem sehr interessanten Gespräch und einer Flasche Sekt auf deren Terasse ausklingen. Jerome hat mir viel Interessantes über seine Arbeit, Kuru und den Fore erzählt. Ich hätte noch gerne mehr darüber erfahren, aber leider musste er schon zwei Tage nach meiner Ankunft für sechs Wochen nach PNG, sodass ich ihn später nicht mehr gesehen habe.

Am nächsten Morgen ging ich dann gleich in die Klinik zu meinem elective-coordinator um die restlichen organisatorischen Sachen zu erledigen, bevor dann kommende Woche die Famulatur los ging. Wow und da wurde mir erstmal bewusst, was für freundliche Menschen die Australier eigentlich sind – nett, gastfreundlich, hilfsbereit und unkompliziert. Diese Erfahrung habe ich dann eigentlich fast immer mit den Australiern gemacht – bis auf die Busfahrer in Sydney.

In Freo habe ich mich recht schnell eingelebt. Ein bisschen sah es da aus wie in den amerikanischen suburbs, die man aus den Hollywood-filmen kennt: eine lange Straße und links und rechts die Einfamilienhäuser. Nur das niemand am Morgen so lässig die Zeitung an die Türe knallte. Es hat eine ganze Woche gedauert, bis ich es endlich geschafft habe an der richtigen Bushaltestelle auszusteigen, weil alles so ähnlich aussah.

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Meine Cousine Deniz und curious little George

Allgemein ist Fremantle ein sehr nettes Stätdchen, sie hat einen feinen Strand, viele historische Gebäude, einen bunten weekend-market und ist voller gemütlicher Cafe’s und Restaurants, wo an den Wochenenden die Hölle los ist.
Da habe ich mich einfach rundum wohl gefühlt - naja schließlich war Sommer, ich war am Meer, wir hatten eine feine Terasse mit einer Hängematte, einen großen Garten mit prächtig blühenden Pflanzen und Jerome’s Bücherei mit vielen interessanten Büchern und die ganzen planet earth DVDs waren auch da – was will man noch mehr?

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