Sonntag, 23. März 2008

Westcoast trip

Bevor die Famulatur los ging, habe ich mich bemüht, etwas in die Umgebung, an schöne einsame Strände zu kommen um mich vom Lernstress der letzten Zeit zu erholen. Das war aber noch recht am Anfang, wie ich noch nicht wusste, dass eigentlich überall in umittelbarer Nähe von mir wunderschöne Strände sind.
Ich ging also gleich in einen travel shop in Perth und wollte wissen, wie ich mit Bus oder Bahn in den Norden komme. Da wurde ich aber gleich eines besseren belehrt. Western Australia sei einfach nicht so wie die east coast, da sei nur „bush“ und ich soll doch einfach eine Tour machen. Eine Australierin, die ich später mal kennen lernte, hat das sehr passend beschrieben, dass es in Australien viel bush gäbe, aber das sei nur noch „bush, bush“.
Widerwillig akzeptierte ich schließlich doch eine Tour zu machen, stellte aber später fest, dass es das beste war, was ich machen konnte.
Früh am morgen, bei heftigem Regen (übrigens das einzige mal während meines ganzen Aufenthalts in WA) ging es dann los Richtung Norden in einem kleinen Tourbus mit backpackern zwischen 20 und 30 Jahren aus aller Welt. Unsere Gruppe umfasste etwa 20 Leute und es gab nicht einen, der mir irgendwie unsympatisch war. Alle waren voll nett, herzig und authentisch – somit war schon mal eine wichtige Voraussetzung für eine tolle Reise gegeben.
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Es dauerte nicht lange, und schon erblickten wir jenes Wesen, was wohl jeder Europäer als erstes mit Australien assoziert. Ein kleiner Känguruh hopste uns flink über den Weg. Das war auch nicht das einzige mal, dass unser Bus eine Vollbremsung machen musste um Känguruhs auszuweichen – leider manchmal auch toten Känguruhs wegen. Einer saß auch mal ganz gemütlich am Straßenrand. Sonst haben wir auch welche - kleine Wallabys - in den ranches gesehen, die wir sogar füttern durften. Ja und einmal gab es sie auch zum Abendessen – aber es schmeckte nicht anders als Rindfleisch um ehrlich zu sein.
Wir waren viel im Bus unterwegs, schließlich legten wir 1400km in 4 Tagen zurück – mit kaputtem air conditioner und Temperaturen über 30° übrigens. Da konnte man wirklich stundenlang fahren, ohne auch nur einem Menschen zu begegnen. Nur Windräder, Schilder, die auf Känguruhs hindeuten, einige andere exotische Tiere und manchmal auch deren Knochen und überall diese rote Erde, wie man Australien aus Bildern kennt. Ich habe mich zweifellos in diese ewigen Weiten verliebt.
Wir waren in einigen wunderschönen Nationalparks. Im Pinnacles Desert sahen wir bizarre Kalksteine, die aus der Erde emporragten, wir hatten einen inspirierenden bush walk im Kalbarri Nationalpark, sahen atemberaubende Schluchten, wie dem Z-Bend, magische Klippen und unfassbar schöne Sonnenuntergänge.
Der Highlite unserer Reise aber war der Strand von Monkey Mia in der Shark Bay. Dort hatten wir die einmalige Gelegenheit mit wild lebenden Delfinen zu schwimmen. Und tatsächlich kamen sie einfach zu uns. Im Wasser tummelten die Delfine und Pelikane, am Strand spazierten die Emus... unglaublich wie nah man da der Natur ist.
Auch der Sternenhimmel da oben war einfach faszinierend - man hatte den Eindruck als ob die Sterne auf einen nieder regnen würden. Maruki, ein japanischer Astronomiestudent in meiner Gruppe, zeigte uns einige der Sternenkonstellationen der Südhalbkugel. Und auch den Southern cross, der auf der australischen und neuseeländischen Flagge abgebildet ist.

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Ein kläglicher Versuch den faszinierenden Sternenhimmel Australiens festzuhalten

Außerdem machten wir dort eine Tour mit einem Katamaran. Uns wurde versprochen Schildkröten, Dugongs, Tigerhaie oder sonstige interessante Meereswesen zu sehen. Naja nichts von alldem haben wir gesehen, am ehesten noch ein Dugong, der sich nur kurz an der Wasseroberfläche zeigte. Aber die Fahrt hat sich aufjedenfall gelohnt, denn wir saßen nicht gewöhnlich auf dem Boot, sondern in einem Netz, das im Wasser zwischen den beiden Enden des Katamarans gespannt war – das war ein Wahnsinns Spaß.

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Der Shark Bay heißt natürlich nicht umsonst so. Es leben unheimlich viele Haie dort. Zu unserer Beruhigung gab es aber seit 75 Jahren keine Haiattacke auf den Menschen. Wir sind dann auch auf eine Klippe, so wunderschön, wie man sie sonst aus Yann Arthus Betrand Bildern kennt, wo wir auf seichtes Wasser herunterschauen konnten. Etwa 20 Haie konnten wir von dort aus beobachten.

Dann ging es weiter nach Shell Beach. Ein beeindruckender Strand voll mit Muscheln und weiter nichts.
Und auch unseren ältesten Erdbesiedlern, den Stromatoliten erstattenen wir einen Besuch. Von diesen 3,5 Milliarden Jahre alten Formationen aus Cyanobakterien war ich als begeisterte Biologin natürlich sehr beeindruckt.
Auf einer guided bush walk erforschten wir einen wunderschönen Wald, der bisschen wie ein Zauberwald wirkte und sahen dort auch ganz ganz giftige Spinnen und einen unvergesslichen Sonnenuntergang. Dank Marukis sunset alarm am Handy haben wir keinen der unvergesslichen Sonnenuntergänge verpasst ;-)
Unsere Reise blieb aber nicht nur auf Australien beschränkt. Wir besuchten nämlich Prince Leonard in seiner Hutt River Province, der jede Menge schräge Geschichten auf Lager hatte. Dieser Prinz hat sich nämlich von Australien losgelöst und irgendwo in WA seinen kleinen Ministaat gegründet. Und tatsächlich hat er jedem einen Ein- und Ausreisestempel auf den echten Pass gedrückt.
Im Wildlife park sahen wir jede Menge exotische Tiere. Ein bisschen unbehaglich war mir dann aber doch, wie ich eine Schlange in meinen Händen hielt. Das weniger spektakuläre sandboarding auf den Sanddünen war schließlich unsere letzte gemeinsame Aktivität.
Wir verbrachten wirklich eine einzigartige, unvergessliche Zeit zusammen und leider zogen die meisten dann wieder weiter zu neuen Zielen auf ihrer Weltreise, nach Neuseeland, zurück an die Ostküste oder nach Hause nach Asien, Europa, Amerika. Aber glücklicherweise war Petra, ein Schweizer Mädele, mit der ich mich super verstanden habe, auch noch eine Zeit lang in Perth. Mit ihr habe ich mich dann noch öfter getroffen.
Spätestens nach diesem Trip habe ich mich endlos in Australien verliebt!

Einige Impressionen von der Reise zum shark bay

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The pinnacles

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Butterbrodt (Gast) - 9. Apr, 12:32

Das Fürstentum Hutt River unterhält eine eigene Vertretung in Berlin.
Hier können zu dem Thema weitergehende Informationen erlangt werden:

http://hrpp.gmxhome.de

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