Sonntag, 23. März 2008

Das Leben in Perth abseits der Famulatur

...daran kann man sich wirklich gewöhnen!

In Fremantle hat man zweifellos eine recht hohe Lebensqualität - nettes Städtchen mit mediterranem Klima und zudem in unmittelbarer Nähe einer Großstadt, wo man jede Menge erleben kann... was ich nach der Arbeit und an den Wochenenden auch zu Genüge tat! Meine jungen Arbeitskollegen waren diesbezüglich auch sehr ermunternd, wenn es ab drei Uhr hieß, „Are you still here? Hey, you are an elective student, go and amuse yourself”.

In den ersten Tagen nach der Arbeit war ich damit beschäftigt Perth zu erkunden. Perth, sagt man, ist die isolierteste Stadt der Welt und liegt näher an Singapur als an Sydney. Sie hat zwar 1,4 Millionen Einwohner, aber doch wirkt sie so klein und eben gar nicht wie eine richtige Stadt - vielleicht weil sie einfach so makellos ist. Sie ist echt voll süß und ganz gemütlich mit dem Swan River, der sich hier zu einem See ausweitet. Und was Perth natürlich ganz besonders sympathisch macht, ist, dass sie einen Maoz hat und zwar den einzigen in Australien. Was für ein Zufall, dass ich ausgerechnet in dieser Stadt famuliert habe :-)

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die skyline von Perth

Zudem hatte ich noch das Glück, dass während meines Aufenthalts in Perth ein internationales arts Festival war mit einem äußerst vielfältigen Programm - von Theater über Musical, Konzerte und Literatur bis open air Kino war alles vorhanden. Ich habe mich sehr gefreut, dass Feist auch einen Konzert auf dem Programm hat. Doch als ich Tickets besorgen wollte, hieß es leider „sorry, sold out since ages“. Aber mit anderen guten Programmpunkten bin ich auch auf meine Kosten gekommen - beim Jazz Konzert oder open air kino am uni campus der UWA unter dem einzigartigen Sternenhimmel Australiens.
Der Sternenhimmel Australiens ist für mich sowieso ein Phänomen. Auf meinem Heimweg nachts, sah ich einmal einen abnehmenden Mond. Glaubte dann aber mich geirrt zu haben, als ich einige Tage später einen Vollmond sah. Und als ich weitere zwei Tage später einen zunehmenden Mond sah, war mir klar, dass das in Australien irgendwie anders sein muss. Wie so eben vieles andere in Down under upside down ist. Ist das so, weil ich den Mond von der anderen Seite aus sehe? Oder kann mir das mal jemand physikalisch erklären?

Mit Petra, die ich auf der Tour kennen gelernt habe, habe ich auch viel in Perth unternommen. Wir gingen oft zusammen essen oder fort im gemütlichen Northbridge, wo wirklich sehr nette cafés und pubs zu finden sind oder waren picknicken im Kings Park, der grünen Erholungsoase der Stadt, mit sehr sehr alten ehrwürdigen Bäumen. Auch die bunten Vögel da fand ich so schön. Meine Cousine hatte aber gar keine Freude mit ihnen in ihrem Garten :-)
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Kings Park

Wir gingen auch ins Aquarium of WA, wo es einen großen begehbaren Glastunnel gab, in der Haie, Rochen und Schildkröten über uns hinwegschwommen. Davon waren wir aber gar nicht begeistert und waren ziemlich schnell weg, bevor die Stimmung ganz in den Keller rauschte.
An Petras letztem Abend gingen wir zusammen fein essen und Steven fuhr uns dann nach Hause. Er war nämlich der Meinung, dass die Busverbindungen sehr schlecht sind. Naja er hat ja auch nie im Bregenzerwald gewohnt ;-) Also ich war zufrieden.
Es war wirklich eine sehr schöne Zeit mit Petra und ich bin sicher, dass wir uns hier auch mal treffen werden. Schließlich wohnt sie ja gleich in Gossau.

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Mit Steven unternahm ich auch sehr viel. Da er leidenschaftlicher Taucher ist, gingen wir an einem Wochenende zum Schnorcheln an Mettams pool. Ich war so beeindruckt von den verschiedensten Fischschwärmen und kleinen und großen, kunterbunten oder nur blauen Fischen. Steven war nicht so überdrüber aufgeregt wie ich. Naja kann sein, dass das ihn nicht mehr so beeindruckt, da er schon oft in bunten tropischen Korallenriffen oder mit Haien tauchen war. Aber für mich war es eines der schönsten Erlebnisse, die ich je hatte.

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An den Wochenenden unternahm ich größere Ausflüge. Ich ging wandern, machte Ausflüge in umliegende Städte wie Mandurah, ging zum Penguin Island nach Rockingham – eine Insel voller Vögel, mit einer großen Pelikan Brutkolonie oder machte eine Radtour auf Rottnest Island, der schönsten Insel auf der ich je war. Die autofreie Insel ist gut eine halbe Stunde mit der Fähre vom Fremantle entfernt. Ich umrundete mit dem Rad einmal die Insel und machte immer wieder einen Halt an kleinen traumhaften, einsamen Stränden – kristallklares, funkelndes türkises Wasser mit weißem Sand. Die schönsten Strände an denen ich je war.

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Und natürlich sah ich da auch kleine Quokkas, die es sogut wie nur auf dieser Insel gibt.

Auf dem Rückweg hatte ich wieder ganz ein besonderes Erlebnis. Ich habe mich mit dem Kapitän so gut verstanden, dass er mich gut die halbe Strecke die Fähre fahren ließ. Das hat wirklich Spaß gemacht. Aber ich dachte, ich übergebe das Steuer lieber wieder, bevor sich die ca 80 ahnungslosen Passagiere da oben übergeben müssen ;-)

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Mit meiner Cousine, klein George und meinem uncle und auntie aus Istanbul, die zu dieser Zeit ebenfalls meine Cousine besuchten, hatte ich wahrlich eine tolle Zeit. Wir gingen zusammen an den Strand, essen und machten nette Ausflüge. Es war so nett bei ihnen zu Hause. Ich habe mich so wohl gefühlt. Sie hatte auch so nette, freundliche Nachbarn. Besonders der Fischer, der uns öfters Fisch vorbei brachte ;-) Mit little George hatte ich so viel Spaß. Irgendwann fand ich es sogar cool den Wally zu suchen. Schade, dass es bei uns keine „Where’s Wally“ Bücher gibt.

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Selten aber doch, schaltete ich auch mal den Fernseher ein. Und einmal, man glaubt es kaum, lief doch tatsächlich Komissar Rex im Australischen Sender mit englischem Untertitel. Und ich hatte mich schon gewundert, wie mich mal ein Patient gebeten hat, Komissar Rex einen schönen Gruß auszurichten. Da wurde mir dann alles klar. So machen es also die Österreicher – der ganze crap, den bei uns niemand mehr sehen will, wird dann einfach nach Übersee exportiert ;-)

Nach der Famulatur bin ich oft baden an meine Lieblingsstrände von Cottesloe oder Scarborough, wo immer sehr viele junge Leute waren. Die Studenten hatten nämlich noch immer ihre Sommerferien. Und auch an diesem Tag an dem die Lehrer streikten und eine Rekordtemperatur von 41°C verzeichnet wurde, war ich in Scarborough. Aber ist ja nicht so, dass ich nur faul am Strand war und las. Auch in der lässigen medizinischen Bibliothek verbrachte ich einiges an Zeit. Die UWA hat mir allgemein sehr gut gefallen, dass ich mir überlegt habe einen Semester dort zu studieren. Aber bei 9500 AUD Studiengebühren pro Semester, lässt man sich das schon noch einmal durch den Kopf gehen...
Erst gegen Abend, wenn die Hitze erträglicher wurde, ging ich joggen oder radeln entlang des Swan rivers.
Doch, da ging es mir wirklich gut!

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Maoz's Falafel from the Netherlands - hat niemand Lust ein Maoz in Innsbruck oder Wien zu franchisen?

meine mukke



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